Tabakmischungen

nach englischer Art.



Tabakmischungen

nach englischer Art

 

Das typische am Pfeifentabak englischer Art, nicht British, das ist nochmal was ganz anderes, ist seinem Ursprung nach keine ganz freiwillige Sache, oder gar das Werk eines findigen Tabak-Blenders. Die englischen Hersteller konnten bzw. durften einfach nicht anders, da es ihnen bis in die 70er Jahre strengstens verboten war, dem Tabak irgendetwas beizumischen, sei es Gewürze, Fruchtaroma oder andere Essenzen. Das hätte man wohl als „Tabak-Panscherei“ verstanden.

 

Quasi so etwas wie ein englisches Tabak-Reinheitsgebot, so in etwa, wie wir es in Deutschland vom deutschen Bier kennen, oder besser kannten. Aber kein Gesetz ohne Lücken, auch bei den englischen Tabakherstellern gab es diese Lücken, die aber letztlich nicht wirklich genutzt wurden. So blieb man bei dem naturbelassenen Tabak und investierte die reichlich vorhandene Kreativität in die teilweise sehr raffinierten Mischungen und Zubereitungsarten der Naturtabake. Auch heute noch, versteht man unter englischen Mischungen, vor allem naturnahe Tabakmischungen.

 

Die englischen Mischungen bestanden vor allem aus Latakia, Virginia, Perique, Burley und verschiedenen Orienttabaken. Was dem Franzosen sein Körperpuder war, das war dem Engländer wohl sein Latakia-Tabak, weil er ebenfalls unangenehme Körperausdünstungen vortrefflich zu überdecken vermochte. Ob das dann angenehmer oder nur anders schlecht gerochen hat, kann man heute wohl nicht mehr nachvollziehen.

 

Dennoch enthalten nicht alle englischen Mischungen den berühmten Latakia-Tabak, um als englische Mischung gelten zu dürfen. Auch die verschiedenen erhältlichen Mischungen, bestehend aus den anderen bereits genannten Grundtabaken, soweit sie ohne Zusätze auskommen, dürfen sich mit Recht als englische Mischungen verstehen und verstanden werden.

 

Auch die sogenannten Balkan-Mischungen dürfen als englische Mischungen gelten. Das besondere an den Balkan-Mischungen ist die sehr geringe Verwendung von Virginia-Tabaken, aber mit einer ordentliche 

Portion Orienttabak in der Mischung. Oftmals sind diese typischen Tabake auch als „Flakes“ anzutreffen. 

 

Wer Wert auf eine gewisse Süße im Tabak legt, wird wohl eher kein Freund der Balkan-Mischungen werden. Aber dem „Freund der natürlichen Tabak-Würze“, würde ich schon den Versuch nahelegen. Ein würdiger und handfester Vertreter in dieser Richtung der Balkan-Mischungen, war zu seiner Zeit und heute noch der bekannte „Balkan-Sobranie“, der leider seit ca. 20 Jahren nicht mehr produziert wird. 

 

Aufgrund der Gnade meines Alters hatte ich noch das Vergnügen diesen Tabak rauchen zu dürfen. Aber es gibt durchaus würdige Nachfolger, wenn auch diese nicht an das Original heranreichen. Nicht weil sie schlechter sind, aber eben anders. Wer im Internet danach sucht, wird ganz sicher fündig werden.

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