Die häufigsten

Rohtabake für Pfeifentabak

Zunächst unterscheidet man erst einmal die am häufigsten verwendeten Grundtabake.

 

Diese sind dem Namen nach folgende:

Virginia, Burley, Orienttabak

Hinzu kommen noch die sogenannten Würztabake.

Latakia, Perique

Cavendish u. Black Cavendish*, 

*Ist kein Grundtabak, da er bereits eine Mischung verschiedener Tabake darstellt.

Meistens aus Virginia und Burley

 

Es gibt noch ein paar andere, welche aber im Bereich der Tabakmischungen für die Pfeife eher selten bis gar nicht, oder nicht mehr vorkommen. Auch Tabakmischungen unterliegen einem gewissen Zeitgeist. So versteht man heute unter einem English-Blend-Tabak oftmals etwas anders als man zu damaliger Zeit unter dieser Bezeichnung verstanden hat.

 

Ein Tabakmeister leistet eine großartige Arbeit. Er muss nicht nur die Eigenschaften der einzelnen Tabake kennen, deren Qualitäten unterscheiden und bewerten können, sondern auch genau wissen, wo der gegenwärtige Trend liegt. Dennoch aber muss er auch in der Lage sein einen guten Pfeifentabak für den klassischen und nicht an Moden orientierten, eher konservativen Pfeifenraucher zu kreieren. Konservativ, aber dennoch innovativ ist nicht leicht und braucht viel Erfahrung und Können von seiten des Tabakmeisters. 

 

Erschwerend kommt hinzu, das es innerhalb der Grund- und Würztabake ebenfalls große und kleine Unterschiede in Qualität und Eigenschaften gibt. Zum Beispiel ist ein Virginia-Tabak nicht gleich mit allen anderen Tabaken die unter dieser Bezeichnung geführt werden. Das gilt auch für

jeden anderen Tabak aus den anderen Grund- und Würzsorten. Das ist nicht einfach nur „Pfeffer und Salz“. Es gibt hunderte von Unterschieden.

 

Ich denke, die „goldene Hand“ für den Tabak kann man nicht lernen. Man hat es oder man hat es nicht, gewissermaßen ein großes Natur-Talent, welches man mitbringen muss. Natürlich sind da viele Sachen die gelernt werden müssen, aber ohne das mitgebrachte Talent, wird es wohl nicht

funktionieren. Das ist beim Tabak nicht anders als bei Parfüm, Kaffee, Tee, Wein, Whisky und anderen  Genusswelten.

 

„Das Beste findet sich dort, wo sich Fleiß mit Begabung verbindet.“    Johannes Kepler

 

Aber nun machen wir weiter mit, der Beschreibung der verschiedenen Grund-und Würztabake.

 

 

Der Virginia-Tabak | Grundtabak

 

Da wäre zunächst einmal der allseits bekannte Virginia-Tabak, als Universaltabak der in fast allen Tabakmischungen vorkommt, sei es für den Pfeifentabak, den Zigarettentabak, den Kautabak oder den Schnupftabak. Eine Ausnahme bildet hier der Bereich der Zigarre.

 

Andererseits ist der Begriff „Virginia-Tabak“ ein Sammelbegriff für eine unbeschreibliche Vielzahl von Qualitäten und Sorten von Virginiatabak. Jeder Raucher hatte schon mal Kontakt mit dem 'normalen' Virginia Tabak, da er nicht nur der meist benutze, Grundtabak für Tabakprodukte, sondern auch die bedeutsamste Sorte für die gesamte Tabakindustrie ist. Ursprünglich stammt diese Tabaksorte aus dem Süden der USA, ist inzwischen aber in fast jedem Land in dem Tabak angebaut wird, vertreten. Besonders französischer Virginia Tabak ist bekannt als einer der qualitativ hochwertigsten.

 

Virginia Tabak hat generell einen sehr milden leicht süßlichen Eigengeschmack und einen niedrigen Nikotingehalt, hinzukommt die gute Aufnahmefähigkeit von Flüssigkeit wie Molasse und Aromen, was ihn perfekt als Grundtabak auszeichnet. Aber auch bei Virginia Tabak gibt es 

Unterschiede im Nikotingehalt je, nachdem wie er nach der Ernte nachbehandelt wird und ob er gewaschen wird. Manche Tabakproduzenten sind dafür bekannt, den Grundtabak auszuwaschen, den das führt zu einem niedrigeren Nikotingehalt, während andere Tabakproduzenten den Tabak

nicht auswaschen, was sich in einem höheren Nikotingehalt und Aromatik und Würze bemerkbar macht.

 

Das ist vor allem im Bereich der naturbelassenen Tabakmischungen von großer Bedeutung. Beim Waschen allerdings werden die Blätter mit heißem Wasser übergossen und anschließend ausgepresst, das Wasser entzieht dem Tabak dann Geschmacksstoffe und Nikotin und lässt das Blatt heller aussehen.

 

Jede Marke hat Ihr eigenes Rezept für den Grundtabak und dazu gehört natürlich auch, wie oft das Waschen wiederholt wird, bevor der Grundtabak zur weiteren Verwendung kommt. Meistens wird der Virginia Tabak einfach in Scheunen aufgehängt und luftgetrocknet damit das milde Aroma erhalten bleibt. Es gibt aber auch Methoden, bei denen der Tabak über Feuer getrocknet wird und dadurch eine eher rauchigere Note annimmt. Da dies natürlich nicht mit den typischen Fruchtaromen harmoniert, findet man diese Art von Tabak eher im Bereich der naturbelassenen Tabake als würzende Beimischung.

 

 

Der Burley-Tabak |Grundtabak

 

Wem die Bezeichnung Burley zugeschrieben wird, bleibt unbekannt. Vermutlich hat der Tabak seinen Namen erst Jahre nach seiner Entdeckung erhalten.

 

GESCHICHTE

 

Der Burley-Tabak ist eine Mutation des Virginia Tabaks. George Webb und Joseph Fore, zwei Farmer aus Ohio, waren die ersten, die ihn kultivierten. Dazu pflanzten sie Saatgut aus

Kentucky auf der Farm eines bekannten Amerikaners, Captain Frederick Kautz. Zwar erkannten die Männer, dass der Burley-Tabak recht empfindlich und einigen Gefahren ausgesetzt ist. Denn er besitzt eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und extremen Witterungseinflüssen. Dennoch wurde der Burley-Tabak schon bald vielerorts in Kentucky und Tennessee angebaut. Große Popularität erreichte er jedoch erst in den späten 1800er Jahren.

 

AUSSEHEN DER PFLANZE UND BLATTTYPE

 

Der Burley-Tabak wird bis zu 2 m hoch, teilweise höher. Die Blüten zeigen sich in Rosa. Wie der Virginia Tabak ist der Burley-Tabak sehr großblättrig. Sein Vorteil liegt aber in einer größeren Zellstruktur der Blätter. Durch sie können Zusatzstoffe besonders gut ins Blatt eindringen.

 

ANBAUGEBIETE

 

Der Burley-Tabak benötigt noch schwerere Böden und eine noch stärkere Düngung als der Virginia Tabak. Der beste und hochwertigste Burley-Tabak wächst in Kentucky und Tennessee in den USA und in der Nähe des Lake Ontario in Kanada. Eine gute Ernte liefern auch die Anbaugebiete in Indonesien, Guatemala und Uganda. Wie der Virginia Tabak wird der Burley-Tabak aber inzwischen in aller Welt angebaut.

 

ERNTE

 

Neben der Einzelblatternte wird der Burley-Tabak manchmal mit der Ganzpflanzenernte vom Feld geholt. Dabei brechen die Tabakbauern zunächst die bodennahen Blätter sowie die wertvollsten Blätter des Oberguts. Hinterher folgt die Ernte der Blütenstände, später der restlichen Pflanze. Obwohl die ganze Pflanze verschwindet, verarbeiten die Bauern lediglich die Blätter. Aus dem Pflanzenrest wird Brennmaterial.

 

TROCKNUNGSMETHODE

 

Der Burley-Tabak wird luftgetrocknet, was man als "aircured" bezeichnet. Beim „air curing” hängen die Blätter sechs bis acht Wochen lang in luftigen Scheunen. Durch sie weht immer ein leichter Wind. Das führt zu einer sehr guten Luftzirkualtion.

 

INDIVIDUELLE VERARBEITUNGSSCHRITTE

 

Die Herstellung des Burley-Tabaks entspricht der des Virginia Tabaks. Auch beim Burley-Tabak haben moderne Verarbeitungsverfahren die natürliche, langwierige Fermentation abgelöst.

 

FARBE

 

Der Burley-Tabak hat eine mittelbraune bis dunkelbraune Farbe. Der dunkle Ton kommt zustande, weil der Tabak nur wenig Zucker besitzt. Er wird ihm größtenteils während der Lufttrocknung entzogen.

 

AROMA

 

Das Eigenaroma des Burley-Tabaks ist würzig, bitter, erdig und holzig. Es erinnert manchmal an eine Zigarre. Zudem besitzt der Tabak eine leichte Kakaonote ohne Süße. Der Zucker wird ihm oftmals in Form von Melasse, Honig oder Lakritze wieder hinzugefügt. So ersetzt man den natürlichen entzogenen Zucker. Der Nikotingehalt ist mal moderat, mal mittelhoch.

 

SORTEN

 

Beim Burley-Tabak unterscheidet man zwei Sorten.

White Burley-Tabak: Er ist leicht und süß.

 Kentucky Burley-Tabak: Er ist schwer und kräftig.

 

ALS BLEND

 

Wie beschrieben, zeichnet sich der Burley-Tabak durch eine vergrößerte Zellstruktur aus. Es ist daher für ihn besonders leicht, Feuchthaltemittel, Zucker und andere Aromastoffe aufzunehmen. Aus diesem Grund wird er gerne für Zigaretten verwendet. Beim Drehtabak Pueblo Burley Blend ist der Anteil an Burley-Tabak sogar besonders hoch. Natürlich ist der Burley-Tabak auch in Tabak zum Stopfen und in Pfeifentabak, wie auch im Stanwell Sungold und dem Brigg C zu finden.

 

TABAKPRODUKTE AUS REINEM BURLEY-TABAK

 

Der Burley-Tabak gehört zu den Tabaksorten, die in Zigaretten ausschließlich als Beigabe genutzt werden. Zum alleinigen Genuss ist er als Zigarettentabak nicht zu empfehlen, ebenso wenig als Stopf- und Drehtabak. Dagegen lieben ihn Pfeifenraucher auch ohne Mischung. Wer ihn pur probieren möchte, für den lohnt sich der Pfeifentabak McConnell Pure Burley.

 

 

Der Orient-Tabak | Würztabak

 

 

Erlesen, kostenintensiv und mit Seltenheitswert. Bei der Welt-Tabak-Produktion beträgt der Anteil des Orient-Tabaks derzeit nur 8 %. Er ist damit sehr viel geringer als beim Virginia-Tabak und

Burley Tabak. Die Produktion des Orient-Tabaks nimmt aktuell weiter ab.

 

NAMENSGEBUNG

 

Wer dem Orient-Tabak als erster seinen Namen gab, ist nicht gewiss. Der Ausdruck ist wahrscheinlich wie der des Virginia- und des Burley-Tabaks in Amerika entstanden. Den Länderbegriff Orient hatten die Römer erfunden. Alles, was im Osten der Stadt Rom lag, bezeichneten sie als Orient, was im Westen lag, als Okzident.

 

GESCHICHTE

 

Die Geschichte und der Einfluss des Orient-Tabaks reichen weiter zurück als beim Virginia- und Burley-Tabak. Denn er wird schon seit Hunderten von Jahren konsumiert. Welches Land den Orient-Tabak das erste Mal kultivierte, ist nicht bekannt. Die Vermutung liegt nahe, dass er seinen Ursprung auf dem Balkan hat. Das ist auch der Grund warum bei manchen Pfeifentabaken der Begriff "Balkan" als Hinweis auf den Orienttabak verwendet wird.

 

Zunächst wurde der Orient-Tabak in Wasserpfeifen geraucht. Ägyptische Soldaten waren wahrscheinlich die ersten, die ihn in zigarettenartigen Röhrchen genossen. Eigentlich waren sie für Schießpulver gedacht. Während des Krimkrieges lernten britische Soldaten den Orient-Tabak von ihren türkischen Verbündeten kennen. Sie nahmen ihn mit nach England und konsumierten ihn als Pfeifentabak. In den frühen 1900er Jahren fand der Orient-Tabak dann seinen Weg über den Atlantik in die amerikanischen Zigaretten.

 

AUSSEHEN DER PFLANZE UND BLATTTYP

 

Der Orient-Tabak ist eine sehr kleinwüchsige Pflanze. Sie wird nur 30 bis 40 cm groß. Die geringe Höhe ist dadurch bedingt, dass der Tabak auf sehr nährstoffarmem Boden wächst.

Seine Blätter sind oval und ebenfalls sehr klein. Sie erreichen zwischen 2 und 10 cm. Das ist gut so, da sie im Unterschied zum Virginia- und Burley-Tabak umso wertvoller sind, je kleiner und fetter sie bleiben. Nur dann speichern sie ihren Energiespender Nummer eins besonders gut, die Zuckerstoffe. Außerdem werden die kleineren Blätter durch die Blattmenge kompensiert. Denn während der Virginia-Tabak höchstens 30 Blätter pro Pflanze vorweist, sind es beim Oriental-Tabak fast 100.

 

Den Blättern ist eine Art „Wachsschicht“ zu eigen. Der Orient-Tabak bildet sie zum Schutz vor extremer Sonneneinstrahlung. Die Schicht ist der Grund, warum der Orient-Tabak reich an ätherischen Ölen ist. Die Öle sorgen zum einen für einen besonderen Geschmack und zum anderen für einen langsamen Abbrand.

 

ANBAUGEBIETE

 

Der Orient-Tabak braucht den Wechsel von heißen Tagen und kühlen Nächten. Zudem bedarf er karger, sandiger und nährstoffarmer Böden, viel Sonne und wenig Regen. Er wächst daher nur in wenigen Regionen weltweit. Die bedeutendsten Anbaugebiete sind Zypern, Griechenland, Türkei, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Russland und Nahost. In kleinerem Umfang wird der Orient-Tabak auch in Fernost und Afrika angebaut. Versuche, ihn in andere Gegenden der Welt umzusiedeln, waren erfolglos. Er gedeiht nicht, weil ihm die heimischen Bedingungen fehlen.

 

ERNTE

 

Die Ernte des Orient-Tabaks erfolgt – wie beim Virginia-Tabak – als Einzelblatternte. Im Gegensatz zum Virginia-Tabak kommen dabei jedoch keine Maschinen zum Einsatz. Stattdessen ernten die Tabakbauern die winzigen Blätter von Hand. Die mühsame Handarbeit ist einer der Gründe für die hohen Kosten des Orient-Tabaks.

 

TROCKNUNGSMETHODE

 

Der Orient-Tabak wird sonnengetrocknet. Bei diesem sogenannten „sun curing“ trocknet der Tabak erst kurz vor. Blatt für Blatt auf Tabakgarn gezogen wird er danach in der Sonne aufgehängt. Meist wählt der Bauer einen etwas luftigen Ort. Die „Tabakgirlanden“ verbleiben dort zwei bis vier Wochen.

 

INDIVIDUELLE VERARBEITUNGSSCHRITTE

 

Der Orient-Tabak erhält – anders als der Virginia-Tabak und der Orient-Tabak – keine Soßierung. Man nennt das auch Casing. Soßierung bedeutet, dass eine Tabaksorte in eine Sauciertrommel gegeben und mit Würzsoßen besprüht wird, wodurch sie neue, ganz individuelle Geschmacks-noten erhält. Beim Orient-Tabak ist sein hoher Zuckergehalt jedoch Geschmacksträger genug. Weiterer Optimierung des Aromas bedarf es nicht.

 

FARBE

 

Der Farbton des Orient-Tabaks ist hellgelb bis grüngelb. Manchmal kommt er auch etwas bräunlich mit einem Stich ins Orange daher.

 

AROMA

 

Der Orient-Tabak erweist sich als äußerst zuckerhaltig. Man findet auf der Welt keinen süßlicheren und aromatischeren Tabak. Der Nikotingehalt ist niedrig.

 

SORTEN

 

Beim Orient-Tabak unterscheidet man drei Sorten.

Basma-Tabak: Er gilt als der König des Orient-Tabaks und ist ein Tabak für Zigaretten, Wasserpfeifen und Pfeifen. Sein Hauptanbaugebiet ist Griechenland.

Izmir-Tabak: Er ist ein geschmacksintensiver Tabak, vor allem für Wasserpfeifen und Pfeifen. Älteren Rauchern ist der Izmir-Tabak auch als Smyrna-Tabak bekannt.

Latakia-Tabak: Er ist ein schwarzer, äußerst geschmacksintensiver Würztabak für Pfeifen. Namensgeber ist die Stadt Latakia in Syrien.

 

ALS BLEND

 

Aus zwei Gründen sollte der Orient-Tabak in keiner Zigarette aus der Schachtel fehlen. Das gleiche gilt für die Stopf- und Drehtabake . Zum einen sorgt er für den harmonischen Geschmack, zum anderen ist er für den langsamen Abbrand verantwortlich. Beides liegt am hohen Zuckergehalt und den aromatischen Ölen.

 

Heutzutage ist es gang und gäbe, nur eine geringe Menge an Orient-Tabak beizumischen. Früher war das anders. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Orient-Tabak noch den Tabakanteil vieler Zigaretten dominiert.

 

Nicht weniger beliebt ist der Orient-Tabak als Mischung für Pfeifentabak. Beispielsweise ist er Teil des Poul Stanwell Jubilee und des Peterson Early Morning Pipe. 

 

TABAKPRODUKTE AUS REINEM ORIENT-TABAK

 

Zwar ist der Orient-Tabak recht kostenintensiv, aber dennoch pur in Pfeifen beliebt. Der Robert McConnell Pfeifentabak Pure Orient besteht beispielsweise aus keinem weiteren Tabak. Manchmal wird der Orient-Tabak auch pur als Zigarettentabak verwendet.

 

 

Latakia-Tabak | Würztabak

 

Zu Latakia Tabak hat fast jeder Pfeifenraucher eine eigene Meinung. Entweder man ist glühender Liebhaber und schwört auf die würzig-rauchige Note oder man kann genau diesen eigenwilligen Geschmack nicht ausstehen. Es ist eine klassische Entweder-Oder-Frage, denn dazwischen gibt es kaum eine neutrale Meinung. Wir verraten, was den Latakia Tabak so besonders macht und warum sich genau an ihm die Geister scheiden.

 

Was macht Latakia so besonders?

 

Der Latakia Tabak zeichnet sich durch seinen kräftigen und würzigen Geschmack aus. Anders als bei aromatisierten Tabaken, die sich hierzulande großer Beliebtheit erfreuen, verzichtet der Latakia Tabak auf eine nachträgliche künstliche Aromatisierung. Deshalb fällt der Latakia unter die Kategorie der "englischen Richtung". Der Begriff kommt daher, weil in England die nachträgliche Zugabe von Aromen lange verboten war. Genau diesen "unverfälschten" und rohen Tabakgenuss spürt man als Raucher direkt auf seiner Zunge. 

 

Übrigens: Der Latakia ist im engeren Sinne gar keine eigene Tabaksorte. Der spezielle Latakia Tabak entsteht nämlich erst durch das spezielle Trocknungsverfahren, durch das der unnachahmliche Geschmack entsteht.

 

Woher kommt der würzige Geschmack?

 

Den würzigen und herben Geschmack verdankt der Latakia Tabak auch seiner Herkunft. Er stammt ursprünglich aus der gleichnamigen syrischen Stadt Latakia. Die heutige Produktion findet zwar zu großen Teilen in Zypern statt, dennoch hat sich der Latakia Tabak seinen orientalischen Charakter beibehalten. Obwohl der Tabak einen kräftigen und sehr aromatischen Geschmack hat, weist er nur einen relativ geringen Nikotingehalt aus und kann deshalb auch als "leichter" Tabak bezeichnet werden.

 

Wie wird Latakia Tabak hergestellt?

 

Das große Geheimnis des Latakia Tabaks liegt aber in seiner Herstellung. Eine Legende besagt, dass die erste Entdeckung reiner Zufall war. So sollen zum Trocknen aufgehängte Tabakblätter vergessen worden und dadurch wochenlang dem häuslichen Rauch des Feuerofens ausgesetzt worden sein. Aus dem eigentlichen Versehen entstand der unverwechselbare Geschmack des Latakia.

 

Der heutige Herstellungsprozess unterscheidet sich davon nur geringfügig. Nach der Ernte werden die Tabakblätter zunächst an der Luft und der Sonne getrocknet. Entscheidend ist jedoch der zweite Schritt. Hier werden die vorgetrockneten Blätter für längere Zeit über Ofenfeuer und eigens hinzugefügten Kräutern getrocknet. In dieser Zeit entsteht die charakteristisch dunkle Farbe und die rauchige Note des Tabaks. 

 

Im Gegensatz zu den meisten anderen Tabaken wird der Latakia übrigens komplett verarbeitet. Besonders die Rippen der Tabakblätter, die sonst oft nicht verwendet werden, tragen zum besonderen Geschmack bei. Wenn Sie in Ihrem Latakia also kleine, schwarze Rippenstücke finden, ist das so gewollt!

 

In welchen Tabaken ist Latakia enthalten?

 

Latakia Tabake finden sich meist in Mischungen. Neben der "English Mixture" findet sich der Latakia besonders häufig in der "Balkan Mixture". In den englischen Mischungen dominieren meistens Virginia, Burley oder Kentucky-Tabake, die mit einem relativ kleinen Anteil an orientalischen Tabaken versetzt sind. Trotzdem erhalten sie dadurch einen unverkennbar rauchigen Duft.

 

 

Der Perique-Tabak | Würztabak

 

Perique-Tabak ist eine seltene Tabaksorte (gesprochen pe-rik). Perique ist ein roter Burley-Tabak, gewachsen und verarbeitet in St. James in Louisiana nahe New Orleans. Perique ist ein seltener, langsam brennender, streng schmeckender und starker Tabak, welcher auch durch die Fermen-tation und Essig Beigabe eine gewisse Säure entwickelt.

 

Perique wird wie Burley, aber während einer kürzeren Zeit getrocknet. Er wird mit Wasser befeuchtet in großen Eichen- oder Zypressenfässern unter starkem Druck gepresst. Dabei unterstützt der entstehende Saft die Fermentation. Hin und wieder wird er herausgenommen,

dann wieder neu eingepackt und weiter fermentiert. Dieser Prozess dauert mindestens ein volles Jahr, manchmal sogar länger.

 

Dadurch bekommt der Tabak ein volles Aroma. Der Nikotingehalt ist hoch, normalerweise kann Perique nicht pur geraucht werden. Wegen seines vollen Charakters wird Perique in kleinen Mengen in den Mischungen verwendet. Ungefähr 5 % in einer Mischung ist das Maximum. Er wird normalerweise mit Virginia gemischt, um ihm mehr Körper zu geben. Escudo ist ein guter Repräsentant einer Virginiamischung mit Perique. Dunhills Elizabethan Mixture war ebenfalls ein gutes Beispiel von Virginia, gemischt mit einer Spur Perique. Der Tom's 'dark' Twist von Tom Darasz aus Kiel (erschien Ende 2016) enthält Perique und Kentucky im Mischungsverhältnis 50 % zu 50 % und ist damit wahrscheinlich einer der stärksten Tabake der Welt.

 

Die genaue Herstellung wird von den Firmen heute geheim gehalten. In einem alten Rezept finden sich für die Herstellung von 400 kg Perique-Tabak, 9 Liter Rum, 4,5 Liter Essig, 0,5 Liter Baldrian-Mixtur, 30 Gramm Anisöl, 0,5 Liter schwarzer Kaffeeextrakt, 30 Gramm gemahlene Gewürznelken, 30 Gramm pulverisierter Zimt, 1 Kilo Süßholzextrakt und etwa 22,5 Liter Wasser.

 

Dieser Tabak wurde vor über 400 Jahren erstmals von den Choctaw- und Chickasaw-Indianern hergestellt. Der Name Perique stammt von dem Spitznamen für Pierre Chenet (Perique = span. Kosename für Pierre), von dem man glaubt, dass er der erste Nicht-Indianer war, der Perique-Tabak herstellte.

 

Perique- Magisches Kraut mit Würze

Veröffentlicht am 12. Februar 2017 von Marc Benden

 

Fast alle Pfeifenraucher haben schon einmal von Perique als Bestandteil in den Mischungen gehört. Der eine nimmt ihn flüchtig bei der Inhaltsangabe seiner Mischung war, ein anderer ist regelrecht auf der Suche nach Pfeifentabaken mit Perique- Anteil, wiederum ein anderer meidet ihn wie der Teufel das Weihwasser.

 

Perique ist ein Würztabak der polarisiert. Er ist zwar weniger prägnant als der rauchige Latakia, doch Mischungen mit Perique haben ihren eigenen, besonderen Charakter.

Dabei ist Perique strenggenommen keine eigene Tabakart, sondern vielmehr ein besonders aufbereiteter und veredelter Burley - Tabak. Er wird ausschließlich in St. James im US- Bundesstaat Louisiana angebaut, und ist dementsprechend gefragt und selten. Je nach Ausprägung und Dosierung kann Perique einer Mischung einen besonders würzigen, oder pfeffrigen, gar sauren Charakter geben. Er dient häufig dazu Tabaken „Das gewisse Etwas“, geschmackliche Tiefe und Stärke zu verleihen. Denn er gehört zu den wahrscheinlich nikotinstärksten Sorten überhaupt. Pur wäre er eher ungenießbar.

 

Um Perique herzustellen wird kleinblättriger, roter Burley in Eichenfässer gepresst, und mit Wasser und einer besonderen Tinktur getränkt. Durch den Druck entsteht Wärme, die einen Fermentations-prozess in Gang setzt, der über ein Jahr hinweg kontrolliert aufrecht erhalten wird. Dabei muss sichergestellt werden, dass keine Schwelbrände entstehen, deswegen wird der Tabak immer wieder umgeschichtet und gelüftet. Die Herstellung ist äußerst Arbeitsintensiv, mit einem sehr hohen Anteil Handarbeit. So ist das Endprodukt entsprechend teuer.

 

Die genauen Verfahren werden allerdings vom letzten verbliebenen Hersteller L.A. Poche Perique Tobacco Company und seinem Besitzer Mark Ryan geheim gehalten, der sein Unternehmen 2005 erwarb und neu aufbaute. Die Qualität von Perique war zwischen Mitte der 90’er und 2005 sehr schwankend, aber heutzutage ist in den Mischungen hochwertiger, qualitativ stabiler Perique verarbeitet. Auch die Produzierten Mengen und Umsätze steigen in den letzten Jahren deutlich. Man unterscheidet zwischen St.James und Acadian- Perique, die sich allerdings nur in Nuancen unterscheiden.

 

Auf dem deutschen Markt gibt es einige Tabake die einen Anteil Perique haben. Da der Tabak sehr intensiv ist, werden nur wenige Prozent der Mischung hinzugesetzt. Häufig sind es nicht mehr als 2-3%, Manchmal 5%, sehr selten 10%. Tabake mit Perique sind überwiegend im naturnahen Bereich zu finden, und werden sehr häufig mit Virginia gemischt, und als Flake gepresst.

 

 

Cavendish | Black Cavendish | Tabakaufbereitung

 

Der Cavendish Tabak ist eine besondere Art von Tabak, die durch einen speziellen Verarbeitungsprozess hergestellt wird. Im Gegensatz zu normalem Tabak, der normalerweise gerollt und geraucht wird, wird Cavendish Tabak gedämpft, gepresst und gerollt. Dieser Prozess verleiht dem Tabak eine besondere Süße und milde Note.

 

Der Cavendish Tabak wurde nach dem britischen Wissenschaftler Henry Cavendish benannt, der im 18. Jahrhundert eine Methode entwickelte, um den Tabak länger haltbar zu machen. Ursprünglich wurde Cavendish Tabak hauptsächlich aus dunklem Virginia-Tabak hergestellt, aber heute kann er aus einer Vielzahl von Tabaksorten hergestellt werden, einschließlich Burley, Maryland und Basma.

 

Der Prozess der Herstellung von Cavendish Tabak ist sehr zeitaufwendig und erfordert viel Geschick. Zunächst werden die Tabakblätter gedämpft, um ihre Feuchtigkeit zu reduzieren. Dann werden sie gepresst und gerollt, um die Tabakblätter enger zu verpacken. Schließlich werden die Tabakrollen in Säcke verpackt und reifen gelassen, um den Geschmack und das Aroma zu verbessern.

 

Cavendish Tabak ist besonders bei denjenigen beliebt, die einen milden und süßen Tabak suchen. Es ist auch eine gute Wahl für Anfänger, die gerade erst anfangen, Tabak zu rauchen, da er weniger rau und scharf ist als viele andere Tabaksorten. Es wird oft in Pfeifentabak, Shishatabak und anderen Tabakprodukten verwendet.

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Cavendish Tabak eine besondere Art von Tabak ist, die durch einen speziellen Verarbeitungsprozess hergestellt wird, um einen milden und süßen Geschmack zu erzielen. Es wurde nach dem britischen Wissenschaftler Henry Cavendish benannt und wird oft in Pfeifentabak, Shishatabak und anderen Tabakprodukten verwendet.

 

Cavendish Tabak wird heute in vielen Teilen der Welt produziert, einschließlich Europa, Nordamerika und Asien. Einige der bekanntesten Produzenten sind die Niederlande, Deutschland, Dänemark, Schweden und die USA.

 

Es gibt auch viele verschiedene Sorten von Cavendish Tabak, je nach dem verwendeten Tabak und dem Herstellungsprozess. Einige der bekanntesten Sorten sind Black Cavendish, der aus dunklem Virginia-Tabak hergestellt wird, und Golden Cavendish, der aus leichtem Virginia-Tabak hergestellt wird. Es gibt auch Cavendish-Sorten, die aus einer Kombination von Tabaksorten hergestellt werden, um besondere Geschmacksrichtungen zu erzielen.

 

Obwohl Cavendish Tabak im Allgemeinen als mild und süß bekannt ist, kann die Stärke und Geschmacksintensität von Sorte zu Sorte unterschiedlich sein. Daher ist es wichtig, bei der Auswahl von Cavendish Tabak die jeweiligen Merkmale zu berücksichtigen, um die bestmögliche Erfahrung zu erzielen.

 

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass Cavendish Tabak eine weit verbreitete und beliebte Art von Tabak ist, die durch einen speziellen Verarbeitungsprozess hergestellt wird, um einen milden und süßen Geschmack zu erzielen. Es gibt viele verschiedene Sorten von Cavendish Tabak, je nach dem verwendeten Tabak und dem Herstellungsprozess, und es ist wichtig, die jeweiligen Merkmale bei der Auswahl zu berücksichtigen, um die bestmöglichste Erfahrung zu erzielen.

 

Die Cavendish-Tabake werden eher selten in naturreinen Mischungen oder Mischungen der englischen Richtung verwendet. Man findet ihn sehr häufig in den sogenannten Aromaten- Tabaken, dort gehört er eigentlich zu den Standard-Grundtabaken, weil er sehr gut mit den zugefügten Aomen umgehen kann. 

 

 

 

Golden Cavendish

Black Cavendish