Der Text des Herstellers:

Der Gedanke beim Isle of Thanet war, einen englischen Tabak zu schaffen, der gewissermaßen zu den "Anfängen" dieser Mischungsgattung zurückgeht. 

 

Also haben wir zunächst festgelegt, was NICHT in diesen Tabak enthalten sein soll. Nämlich Burley und Black Cavendish. Dieser wird oft bei englischen Mischungen hinzugefügt, um den Tabak abzumildern und ihm eine gewisse Süße zu geben. Außerdem haben wir auf Perique und Dark Fired Kentucky verzichtet, um den Tabak nicht zu potent zu machen und von der eigentlichen Struktur und Aromatik abzulenken.

 

Deshalb enthält der Isle of Thanet gut 40% Latakia, ungefähr eben soviel feinste kleinblättrige Orienttabake und 20% dunklen Virginia, um dem ganzen etwas Halt zu geben.

Der Orient kommt ausschließlich aus der Türkei, dabei handelt es sich um Izmir und Basra- Sorten. Der Latakia kommt aus Zypern. Der Virginia stammt zum größten Teil vom Nordamerikanischen Kontinent, aber auch aus Südamerika, sowie ein kleiner Teil aus Tansania.

 

Resultat ist eine unglaublich aromatische, vollmundige Mischung, die mit ihrer Rauchigkeit durchaus "in die Vollen" geht, aber eine cremige Eleganz behält, die ihr die für heutige Verhältnisse ungewöhnlich hohe Dosierung an Orienttabaken verleiht. Der Virginia gibt der Mischung Struktur, Würze und Erdigkeit. Dabei ist er erstaunlich komplex und vielschichtig im Rauchverlauf.

 

Mit dem Isle of Thanet kann sich der Pfeifenraucher in Zeiten zurückbewegen, als englische Mischungen noch nicht durch viele Zutaten überfrachtet und übermäßig kompliziert waren. Natürlich enthält er keinerlei zusätzliche Aromatisierungen. Der Feuchtigkeitsgehalt ist bei dieser Mischung etwas höher als bei unseren restlichen Tabaken. Dies war leider nötig, damit sich die Zutaten ideal miteinander verbinden und reifen. Für den perfekten Rauchgenuss empfehlen wir daher, den Isle of Thanet etwas trocknen zu lassen.

 

Hier nun meine rein subjektive Bewertung

 

Geruch aus der Dose:

Eine zart süßliche Nougat-Note, mit einem Hauch von würzigem Tabak und etwas Frucht im Hintergrund. Das ist sehr erstaunlich, da diesem Tabak keinerlei Aromen zugesetzt wurden. Das Aroma entwickelt sich allein durch das Blending und die Reifung der Mischung. Die Mischung besteht aus Virginia, Latakia und Orienttabak. Der Latakia ist im Kaltgeruch deutlich wahrnehmbar.

 

Tabakbild:

Der Tabak ist relativ fein und gleichmäßig geschnitten. Dem Tabakbild entsprechend, scheint der Virginia hier eine untergeordnete Bedeutung zu haben. Eine eindeutige Mischung mit dem Schwerpunkt auf dem Latakia- und dem Orienttabak. Der geringere Virginia-Anteil trägt wohl zu der leichten Süße bei.

 

Hat er genügend Trockenzeit hinter sich, lässt er sich leicht und gleichmäßig entzünden. Glimmt gemütlich vor sich hin und mit bedacht geraucht entwickelt er wenig Rauch und viel Geschmack.

 

Aber... dieser Tabak ist andererseits auch sehr eigen. Und man braucht schon ein paar Füllungen um diesen Tabak wirklich schätzen zu lernen. Bei der ersten Füllung nach dem anzünden, sofort ein etwas herber Geschmack, welcher sich aber nach ein paar Zügen sofort wieder legt. Ich habe die erste Füllung nicht getrocknet und sowie er war, in die Pfeife verbracht. Der Tabak brachte keine besonderen Geschmacks-leistungen hervor, er erschien mir eher langweilig und zickig und war nur schwer am glimmen zu halten. Das war ein großer Fehler, die vorhandene Feuchtigkeit zu ignorieren, somit sollte der Rat des Herstellers, man solle den Tabak etwas trocknen lassen, nicht in den Wind geschlagen, sondern durchaus beherzigt werden. Bei richtigem Feuchtigkeitsgrad fährt der „Isle of Thanet“ zu Höchstleistungen auf. Bei der zweiten Füllung hatte ich die  Tabakfüllung für etwa 1-2 Stunde lüften lassen, bevor ich mir die Pfeife damit befüllte. Und was soll man sagen, Ein Tabak der Spitzenklasse…

 

Subjektive Geschmacksbeschreibung:

Zunächst sollte man aber berücksichtigen das die Tabakblender des „Isle of Thanet“ hier keine neue Tabakkreation erfinden wollten, sondern im Gegenteil, man möchte mit diesem Tabak uns den Pfeifenrauchern, die alte Zeit der Anfänge der ursprünglichen „englischen Tabak-Mischungen“ nahebringen.

 

Es ist spannend so  viel Nostalgie in der Tabakpfeife zu haben. Sehr spannend. Wer mit der englischen Richtung des Pfeifentabaks ohnehin nichts anzufangen weiß, dem rate ich vom Kauf dieses Tabaks gänzlich ab, er wird damit erst recht nichts anzufangen wissen. Aber dem Pfeifenraucher der der englischen Richtung zugetan ist, wird mit diesem Tabak sehr feine subtile Aromen erschmecken und genießen können.

 

Die Frage, wonach schmeckt der denn…, kann im Grunde bezüglich dieses Tabaks gar nicht beantwortet werden. Ich empfinde ihn einfach gesagt, so das ich sagen muss, er schmeckt nach Nichts vergleichbarem, Sondern er schmeckt nach einem sehr guten Tabak mit einer völlig eigenständigen Note. Und diese Eigenschaft macht ihn so besonders und adelt diesen Tabak.

 

Einfach ein Premium-Tabak pur. Noten von ätherischen Hölzern, Leder, etwas dezente Süße und ein wenig Lagerfeuer. Und vor allem hochwertige Grund-Tabake.